Marktinformation 04.04.2023

Welt:

Am Freitag veröffentliche das USDA seine jährliche Aussaatprognose für die Ernte 2023. In den USA werden 20 Mio. ha Weizen angebaut, das sind 1,6 Mio.ha mehr als im Vorjahr. Allerdings werden die Winterweizenbestände weiterhin nur zu 28 % mit „gut bis sehr gut“ bewertet“. 21/22 waren es 30%. StoneX schätzt die Brasilianische Sojabohnenernte erneut höher auf 157,7 Mio.t. Das USDA geht von 153 Mio.t aus. Das sind 29 Mio.t mehr als der Schnitt seit 2017/2018 und 18 Mio.t mehr als im Rekordjahr 2020/21. Die Opec verkündete am Sonntag eine überraschende Kürzung der Ölförderung um 1 Mio. Barrel am Tag, das sorgte am Montag für deutlich höhere Rohölpreise was wiederum fast alle Rohstoffe mitzog.

Europa:

Die Osteuropäischen Länder, allen voran Polen fordert die EU auf Importe aus der Ukraine wieder zu besteuern um dem starken Preisverfall für Getreide und Ölsaaten entgegen zu wirken. In Zahlen sieht das wie folgt aus: Die EU exportierte von Juli 21 bis März 22 19,1 Mio.t Weizen. In dieser Saison sind es bisher 21,5 Mio.t, also 2,4 Mio.t mehr als im Vj., allerdings importierten wir im gleichen Zeitraum 21/22 nur 1,8 Mio.t. Seit Juli 22 haben wir aber bereits 6,2 Mio.t importiert, damit sind wir in der Bilanz der Ein- und Ausfuhren 2 Mio.t schwächer als im Vorjahr. Dadurch bauen wir gegenüber dem Vorjahr unsere Bestände um 2,7 Mio.t auf. Gleiches Phänomen bei der Gerste und auch beim Raps, der kommt allerdings aus Australien.  Außerdem sind Australien und China im Gespräch die Importzölle für australische Gerste zu lockern, was wiederum den Export aus der EU beeinträchtigen würde. In allen wichtigen Produkten ist in der EU mit deutlichen Überhängen am Ende der Saison zu rechnen.

Schwarzmeer Raum:

In der letzten Woche gab Cargill bekannt ab Juli kein Getreide mehr aus Russland  zu exportieren. Dem folgte Viterra mit der Aussage den Export ab Juli ebenfalls einzustellen. Gestern folgte dann auch Louis Dreyfus. Damit verabschieden sich zum 1.07.2023 drei der größten westlichen Rohstoffhändler aus Russland. Die bestehenden Kapazitäten werden sicher intern übernommen werden, aber neue Investitionen könnten sich nun verlangsamen.